Baut ihr einen Pool?
Diese Frage haben wir in der vergangenen Bauphase von vielen Nachbarn gehört. Grund dafür war der Umstand, dass wir einen Container nach dem Anderen nicht nur mit Bauschutt, sondern in noch viel größerem Umfang auch mit Bodenaushub abfahren ließen.
Aber der Reihe nach
Nachdem die nördliche und die südliche Mauer erneuert war und Haus 3 auch eine Brandschutzmauer zum östlichen Nachbargrundstück erhalten hatte, ging es an die westliche Giebelmauer.
Hier musste ein großer Teil dem Übergang zum zukünftigen Treppenhaus weichen. Der andere Teil (die Südwestecke) war im Laufe der Zeit vermutlich als Folgeschaden des großen Hochwassers im Juli 1965 so sehr abgesackt, dass aus statischen Gründen eine Erneuerung erforderlich wurde. Da allmählich klar wurde, dass deutlich weniger von Haus 3 erhalten werden konnte, als von uns beabsichtigt, musste die preußische Kappendecke um jeden Preis erhalten werden. Schließlich sehen wir es als unsere Aufgabe an, Faßbachs als Denkmal für zukünftige Generationen zu erhalten. Nach dem fast obligatorischen Abstützen der Decke wurde auch in Handarbeit der im Obergeschoss befindliche Teil der Giebelwand abgebrochen und die Kappendecke von der Wand getrennt. Leider musste dabei das erste Kappenfeld geopfert werden. Da dem Feld ohne die Giebelwand auf einer Seite der Halt fehlte, gab es laut der Experten keine Möglichkeit gab, dieses zu retten.
Nachdem die Verbindung Wand und Decke getrennt war, konnten die weiteren Abbrucharbeiten der Giebelwand mit einem Minibagger erfolgen. Auch hier zeigte unser Tiefbauer Jörg Agnesen, sehr viel Fingerspitzengefühl und schälte die Mauer geradezu unter der Decke weg.
Das letzte Stück der Wand fiel dann an einem Stück.
Und als wenn wir nicht schon genug erneuern mussten, stellte sich auch die alte Mittelwand als nicht tragfähig heraus und wurde daher mit abgebrochen. Unser Maurer Maik beobachtete sehr aufmerksam das Geschehen und war immer wieder zur Stelle, um Stützen nachzuspannen oder umzustellen.
Radladerschaufel um Radladerschaufel wurde in Container gefüllt um abgefahren zu werden. Kein Wunder, dass unsere Nachbarn sich schon in unserem neuen Pool gesehen haben. Nur dass wir gar keinen bauten.
Mit jeder Schaufel wurde deutlicher, das der alte Ringgraben seit Jahren undicht war und kontinuierlich das darin stehende Wasser an den umliegenden Boden abgegeben hat. Mit jeder Fahrt wurde der Boden matschiger, obwohl es seit Tagen nicht geregnet hatte.
Auch wenn mir der Anblick schon etwas Angst gemacht hat, war ich am Ende des (langen) Tages echt stolz auf “unsere Jungs”. Picobello sah die Sohle aus. Fast in Milimeterarbeit war alles bis in die Ecken abgetragen und nivelliert. (okay Zentimeterarbeit, aber das hört sich nicht so gut an 🙂 )
Seid doch mal ehrlich. Ich das nicht atemberaubend?