Geschichte

ein Haus im Wandel der Zeit

Faßbachs wurde um 1800 am Rande des historischen Stadtkerns von Schloß Neuhaus, direkt an der Alme erbaut. Unter Berufung auf historische Flurkarten schätzt ein Bauhistoriker das Erbauungsjahr auf jeden Fall vor 1829. Ursprünglich war Faßbachs ein sehr kleines Wohnhaus in traditioneller Bauart mit hoher Mitteldiele (möglicherweise L-förmig) und zwei Seitenschiffen.  Die Abbildung zeigt ein auf diesen Karten basierendes Modell von Schloß Neuhaus. Faßbachs ist das zweite von links.

Aufgrund von Land-Zugewinn (vermutlich durch Heirat) wurde das Haus zwischen 1886 und 1889 für eine landwirtschaftliche Nutzung mit einer Wirtschaftsdiele an der linken Hausseite ausgestattet, sowie ein rückwärtiges Stallgebäude (Haus 2) angebaut. Schön zu sehen in der „Rotberichtigung“ der entsprechenden Flurkarte aus dem Etats-Jahr 1888/1889 links. Auf anderen historischen Katasterkarten wurde das Grundstück zu dieser Zeit mit „Faßbachs Hof“ gekennzeichnet. Daran lehnt sich auch der Name Faßbachs an.

In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges wurde das benachbarte Haus (Nr. 3) vollständig zerstört. Der hintere Teil mit dem Stallgebäude von Nachbarhaus wurde an die damaligen Besitzer von Faßbachs veräußert (Haus 3). Die ursprünglich durch einen Entwässerungsgraben getrennten Stallgebäude sind heute miteinander durch einen schmalen Gang (2-stöckig) verbunden.
Zahlreiche Umbaumaßnahmen veränderten die Häuser im Inneren wie im äußeren Gefüge. Trotzdem lässt sich die Bau- und Nutzungsgeschichte mit den wandelnden Bedürfnissen nachfolgender Generationen noch gut ablesen. Faßbachs ist heute das einzig noch erhaltene Seitendeelenhaus im Paderborner Stadtteil Schloß Neuhaus. Nicht zuletzt aufgrund dieses Sachverhaltes wurde dem Gebäudekomplex 2016 der Status Baudenkmal verliehen.

Entfernen der Verkleidung

Nicht zuletzt aufgrund verschiedener „Bausünden“ der Vergangenheit sind für den Erhalt dieses Baudenkmals umfangreiche Sanierungs- und Umbaumaßnahmen erforderlich. So wurde z.B. nach Entfernen der vor der Front angebrachten „Klinkerverkleidung“ aus bitumenhaltigen Dekorplatten eine sehr stark angegriffene Fachwerkfassade vorgefunden.

„Nackte“ Fassade im Juli 2013

Die Fassade wurde nach Abstimmung mit dem Denkmalamt im Jahr 2014 mit einem provisorischen Wetterschutz aus Kiefernpanelen versehen, um noch größere Schäden zu verhindern.

Der Komplex wird derzeit durch uns bewohnt, deshalb ist die Sanierung in (mindestens) 2 Phasen vorgesehen. Mittlerweile haben wir schon recht konkrete Vorstellungen, wie wir zukünftig in Faßbachs leben möchten. Die Realisierung ist in (mindestens) zwei Bauabschnitten geplant.